Sollten Diabetiker Wein komplett meiden?

2014
07.15

Diabetiker haben es nicht leicht. Damit die Blutzuckerwerte im grünen Bereich bleiben, müssen Zuckerkranke bei allem, was sie zu sich nehmen genau aufpassen. Besonders mit Speisen, die viele Kohlenhydrate enthalten, sollte ein Diabetiker eher sparsam haushalten. So gehören Weißmehlprodukte und Süßigkeiten eigentlich zu den Tabus. Aber das aller größte No-Go war lange Zeit der Alkohol, der ebenfalls voller Kohlenhydrate steckt.

Aber seit einiger Zeit werden alkoholische Getränke, wie Wein und Bier von den Ärzten und Experten nicht weiter verteufelt. Auch Zuckerkranke bekommen nun vom Hausarzt nicht mehr totales Alkoholverbot verschrieben. Denn inzwischen ist bekannt, dass alkoholische Getränke den Blutzuckerspiegel senken. Was natürlich noch lange nicht heißt, dass das Gläschen Wein eine heilende Wirkung für Diabetiker darstellt. Im Gegenteil:

Diabetiker misst seinen Blutzuckerspiegel

Alkohol ist voller Kalorien. Da Diabetiker aber aus gesundheitlichen Gründen noch viel mehr auf ihr Gewicht achten sollten als „gesunde“ Menschen, ist gerade das für sie sehr problematisch. Denn bei Übergewicht kann Bluthochdruck entstehen, der Zuckerkranken dann noch mehr zu schaffen macht.

Alkohol ist immer noch ein Gift. Durch den Konsum von Alkohol gerät die Leber eines Diabetikers in einen Zweifronten-Krieg. Wie wenn die hohen Blutzuckerwerte nicht schon Belastung genug werden, muss sie sich nun auch noch mit der Entgiftung des Körpers beschäftigen. Das kann auf Dauer leichter zu Verfettung, Entzündung und Funktionsversagen führen.

Durch Alkohol entsteht die Gefahr der Unterzuckerung. Denn wie schon gesagt senkt Alkohol den Blutzuckerspiegel. Das ist ja für einen Zuckerkranken erstmal erfreulich. Aber das kann sich sehr schnell zum Bösen wenden. Ab ungefähr 0,45 Promille (ca. ein Viertel Wein) schließt die Leber ihre Glukosespeicher vollkommen, und gibt kein Zucker mehr ins Blut ab. Alle Faktoren, die jetzt zusammen kommen, erhöhen die Gefahr der Unterzuckerung ungemein: Insulin gespritzt, Alkohol getrunken, das Tanzbein wird auf der Party geschwungen, Energie wird verbraucht und so kann es schnell brenzlig werden. Denn aus diesem Kreislauf kommt der Körper nur schwer wieder raus, gerade, da der Alkohol auch noch seine Wirkung zeigt und somit den Verbrauch der Energie erhöht und die Empfindung für den eigenen Körper senkt.

Fazit:

Man muss man wieder sagen, auch wenn es schon sehr ausgedroschen klingt:

Die Dosis macht das Gift!

Maßvoller Alkoholkonsum kann positive Auswirkungen für Diabetiker haben, denn er schützt in gewisser Weise vor Herzinfarkt, der unter Zuckerkranken noch wahrscheinlicher ist, wenn hohe Blutzuckerwerte die Blutgefäße beschädigt haben. Aber wenn ich von „maßvollem Konsum“ spreche, dann handelt es sich dabei um maximal 10 g Alkohol für Frauen und auf keinen Fall mehr als 20 g für Männer. Soll heißen die Dame sollte auf keinen Fall mehr als 0,25 Bier oder 1/8 Wein trinken. Er entsprechend. Allerdings ist unter Experten weiterhin umstritten, ob diese Formel tatsächlich auch so auf Zuckerkranke übertragen werden kann. Positiv ist: Bis jetzt wurde nicht das Gegenteil bewiesen. Allerdings muss man natürlich auch immer neben dem Alkohol all die anderen Stoffe in den diversen Alkoholika betrachten. So führen beispielsweise die Polyphenole aus dem starken Rotwein zu Arterienverkalkung, was gerade einem Diabetiker nicht gerade zur Gesundheit verhilft.

Allerdings muss man in meinen Augen auch einen Teil des Lebens genießen, und nicht nur auf all die Gefahren aufmerksam machen, denn älter werden wir sowieso. Man kann zum Beispiel, um der Unterzuckerung durch Alkoholkonsum entgegenzuwirken, einfach nach der Insulinspritze zum Bierchen abends eine Scheibe Brot essen. Dann dürfte man wenigstens was das angeht auf der sicheren Seite sein.

Anbaugebiet Franken – Die Heimat des Bocksbeutels

2014
07.01

Franken ist das einzige Anbaugebiet, das vollständig in Bayern liegt. Auf ungefähr 6000 Hektar Rebfläche wird in „Weinfranken“ Wein kultiviert. Es erstreckt sich von Aschaffenburg mainaufwärts über Würzburg bis nach Bamberg.

Klima

Das Klima im fränkischen Raum ist eher kühler als in den westlicheren Regionen Deutschlands. Vor allem harte Winter sind immer wieder zu erwarten. Franken unterliegt kontinentalen Klimaeinflüssen, die für heiße und trockene Sommer und kalte Winter sorgen. Das hat in der Vergangenheit schon dazu geführt, dass in einer Nacht ganze Weinberge erfroren sind. Diese extremen Fröste ziehen sich auch bis tief in die Vegetationsperiode hinein. So kam es auch schon mehrfach vor, dass die gesamte Ernte Ende Mai der Kälte zum Opfer gefallen ist. Das hat dazu geführt, dass sich die Winzer nur noch auf bestimmte, geschütztere Lagen konzentrieren. Beispielsweise im Maintal oder an den Abhängen des Steigerwaldes ist das Risiko nicht ganz so hoch.

Rebsorten

Franken ist klimatisch insgesamt sehr kompliziert für Winzer und auf jeden Fall nicht geeignet für spätreifende Rebsorten, da diese gar nicht die Vollreife erreichen könnten. Daher konzentriert man sich auf frühere Sorten. Noch immer ist der Müller-Thurgau mit über 2400 Hektar der Rebfläche, was 40% entspricht, die mit Abstand wichtigste Rebsorte in Franken.

Der Silvaner, welcher bis vor 30 Jahren noch dominierend war ist allerdings auf 1250 Hektar zurückgewichen, unter anderem um regionalen Neuzüchtungen Platz zu machen. Die häufigsten dieser neuen Kreationen sind der reich tragende Bacchus und der früh reifende Kerner. Mit jeweils 700 Hektar sind sie auf einer stolzen Fläche vertreten.

Obwohl Riesling eigentlich sehr selten verwendet, kommt es in guten Jahren vor, dass fränkischer Riesling deutschlandweit führend ist.

Bocksbeutel

Der Bocksbeutel ist typisch für fränkischen Wein.

Hier der Link zum Weingut Rainer Sauer.

Bocksbeutel

Die Bocksbeutelflaschen sind so etwas wie das Markenzeichen der Weinbauregion Franken. Diese besondere Flaschenform ist sehr flach, bauchig und kurzhalsig. Der Name „Bocksbeutel“ wurde vermutlich vom Hodensack des Ziegenbockes abgeleitet. Der Bocksbeutel ist heute rechtlich gesehen allein dem fränkischen Wein vorbehalten. Lediglich die Winzer im badischen Bereich Tauberfranken, im Umlano von Baden-Baden, das früher dem Fürstbischof vonWürzburg gehörte, und im Norden Portugals können auf eine ebenso lange Tradition verweisen und dürfen ihre Weine ebenfalls in Bocksbeutel füllen.

Charakter der Weine

Die besonderen Böden in Franken sind es, die den Trauben ihren unverwechselbaren Geschmack mitgeben. Buntsandstein, Muschelkal und Gipskeuper bewirken die entscheidenden Unterschiede der Frankenweine zu anderen deutschen Anbaugebieten. Eine hohe Mineralstoffkonzentration sowohl im Boden als auch demnach in den Trauben führen ganz besonders zu dem, was die Franzosen als „Terroir“ bezeichnen. Durch die körperreiche und besonders säurehaltige, trockene Art der meisten Weine wird dieser Geschmackseindruck noch zusätzlich betont. 

Franken ist das einzige deutsche Anbaugebiet, in dem bei Qualitätsprüfungen auch der Mineralstoffgehalt und der Körper des Weines mit einfließen. Zudem dürfen trockene Frankenweine mit maximal vier Gramm pro Liter weniger als die Hälfte an Restzucker enthalten als trockene Weine aus allen anderen Anbaugebieten. Das macht fränkischen Wein zu einem hervorragenden Tischbegleiter.

Aufgeteilt in drei Regionen

Das Weinbaugebiet Franken ist in 3 Bezirke unterteilt. 

Der kleinste dieser Bereiche ist das Mainviereck. Es geht von Aschaffenburg bis Wertheim, wo es an das Maindreieck, den zweiten Bereich, grenzt. Ganz im Osten findet sich dann noch der Steigerwald. 

Bacchus – Der Gott des Weines

2014
06.20

Bacchus ist der Römische Gott des Weines, der Ekstase und der Fruchtbarkeit und er sollte den meisten Weinfreunden auch schon bekannt sein. Wie viele andere Gottheiten auch kommt diese Gestalt ursprünglich aus der griechischen Mythologie. Dionysos, wie Bacchus von den Griechen genannt wird,  ist der Sohn des Zeus ist und der Semele, einer sterblichen Geliebten des Göttervaters. Zeus eigentliche Gattin Hera war eifersüchtig über diese Verbindung, weshalb Zeus seinen Sohn in die Obhut des Götterboten Hermes übergab, der ihn schließlich von Nymphen auf dem Nysa-Berg erziehen ließen. so entstand der Name Dionysos, was auf griechisch „Gott des Berges“ heißt. 

Bacchus Dionysos Gott des Weines

Statue des Bacchus in Florenz

Mit seinen Nymphen und Satyrn zog Bacchus fortan durch die Lande. Er verbreitete die Kunst des Weinanbaus und der Kelterei und den Menschen.  Er wurde so zu einer sehr beliebten Gottheit und ihm zu Ehren wurden die so genannten Bacchanalien abgehalten. Das sind ausschweifende Feste, die im Frühjahr zu Beginn der neuen fruchtbaren Jahresperiode zelebriert wurden.

Bei diesen Festen ging es hoch her. Neben großer Mengen Alkohol, besonders Wein, wurden auch psilocybinhaltige Pilze und Nachtschattengewächse konsumiert. Schließlich wurden diese Feste dann vom Senat in Rom verboten, da es dabei zu einer Geschlechtervermischung kam, die bei anderen Religionsfesten verboten war.

Rubens, Leonardo da Vinci, Michelangelo – Das sind nur ein paar der Namen, die sich Bacchus als Vorbild für Statuen und Gemälde nahmen. So wurde dieser vielfach in der Kunst verewigt. Meist als bärtiger, alter Mann. Allerdings wurde er, komischerweise, mit fortschreitender Zeit immer junger und spätere Darstellungen zeigen einen jungen, lebendigen und hübschen Mann. Jede Gottheit hat in der Kunst bestimmte Symbole zur Erkennung. So trägt Bacchus immer einen Trinkbecher, einen Thyrsos und Efeuranken bei sich. Der Thyrsos ist ein Stab, der von Weinreben umrankt wird.

Meistens hat dieser Gott ein ausschließlich positives Image, das für Genuss, Lebensbejahung und Reichtum steht. Allerdings wissen die wenigsten, dass er genauso auch die negativen Aspekte des Alkoholkonsums verkörpert. Dazu gehört hauptsächlich der irrationale Teil des Rausches, der einen Mann in den Wahnsinn treiben kann.

Bacchus ist heutzutage der Name für viele Weingeschäfte, Restaurants oder Gaststätten. Außerdem wurde auch eine Weinsorte nach ihm benannt. Sie besteht aus Silvaner, Riesling und Müller-Thurgau. Das Ergebnis ist eine frühreifende Rebsorte, die besonders in Großbritannien und Deutschland von Winzern für ihre frühe Reife geschätzt wird. Weine aus dieser Rebsorte sind oft leicht und haben eine geringe Säure.