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Weinbau in Griechenland – von der Antike bis heute


2025
02.19

Griechische Weine – Tradition trifft auf Moderne

Weinbau in Griechenland

Weinbau in Griechenland

Ein unterschätztes Weinland mit großer Vielfalt

Griechenland zählt zu den spannendsten, aber oft unterschätzten Weinländern Europas. Viele verbinden griechischen Wein noch immer mit einfachem Retsina oder rustikalen Tavernenweinen. Dabei hat das Land eine faszinierende Vielfalt an Rebsorten, Weinstilen und Terroirs zu bieten. Dank traditionsreicher Anbaumethoden, innovativer Winzer und eines wachsenden Bewusstseins für nachhaltigen Weinbau entwickelt sich Griechenland zu einer echten Größe auf dem internationalen Weinmarkt.

Weinbau in Griechenland – von der Antike bis heute

Die Geschichte des griechischen Weinbaus reicht Jahrtausende zurück. Schon vor 3.600 Jahren bauten die Minoer auf Kreta Wein an, und im antiken Griechenland spielte Wein eine zentrale Rolle im gesellschaftlichen Leben. Aristoteles beschäftigte sich mit den Eigenschaften des Weins, und griechische Siedler verbreiteten ihre Reben über den gesamten Mittelmeerraum. Doch mit der osmanischen Herrschaft im 15. Jahrhundert geriet der Weinbau in eine lange Phase des Niedergangs. Erst im 19. und 20. Jahrhundert erlebte er eine Renaissance, die durch den EU-Beitritt 1981 zusätzlichen Schub bekam. Heute präsentiert sich Griechenlands Weinlandschaft dynamisch, qualitätsbewusst und voller Charakter. Griechischer Wein wurde ja auch in Deutschland mehrfach besungen. 😉

Ideale Bedingungen für herausragende Weine

Mit seiner abwechslungsreichen Geografie bietet Griechenland ideale Voraussetzungen für den Weinbau. Von hohen Gebirgen bis hin zu malerischen Küsten und Inseln entstehen hier vielfältige Mikroklimata, die den Weinen ihre charakteristische Frische und Finesse verleihen. Das mediterrane Klima mit heißen Sommern und milden Wintern sorgt für optimale Reifebedingungen. Besonders spannend sind die vulkanischen Böden auf Santorin sowie kalkhaltige und sandige Terroirs, die den Weinen eine ganz eigene Note verleihen.

Griechenlands autochthone Rebsorten – ein einzigartiger Schatz

Während viele Weinländer auf internationale Sorten setzen, bewahrt Griechenland stolz seine über 300 autochthonen Rebsorten. Sie verleihen dem Land eine beeindruckende Vielfalt und Authentizität:

  • Assyrtiko – der mineralische Weißwein-Star von Santorin
  • Savatiano – die meistangebaute weiße Rebsorte, oft Basis für Retsina
  • Rhoditis – eine frische, vielseitige Rebsorte für Weißweine
  • Agiorgitiko – fruchtig-weicher Rotwein von der Peloponnes
  • Xinomavro – kraftvoll, mit markanter Säure und großem Lagerpotenzial, oft als „griechischer Nebbiolo“ bezeichnet

Internationale Rebsorten wie Cabernet Sauvignon oder Merlot spielen nur eine Nebenrolle und werden meist mit heimischen Varietäten kombiniert.

Weinregionen Griechenlands – Vielfalt von Festland bis Inselwelt

Die Weinanbaugebiete Griechenlands erstrecken sich vom Festland bis in die Ägäis. Jede Region bringt Weine mit ganz eigenem Charakter hervor:

  • Ägäische Inseln – berühmte Gebiete wie Santorin, Samos und Rhodos mit vulkanischen Böden und exzellenten Weißweinen
  • Makedonien – Heimat der eleganten Xinomavro-Weine aus Naoussa und Amynteo
  • Peloponnes – bekannt für samtige Agiorgitiko-Weine aus Nemea
  • Kreta – aufstrebende Weinregion mit autochthonen Sorten wie Liatiko
  • Ionische Inseln – traditionsreiche Weine wie Robola von Kefalonia
  • Zentralgriechenland & Attika – Heimat des klassischen Retsina

Die besten Weine Griechenlands entdecken

Die Vielfalt der griechischen Weine macht es spannend, neue Geschmackserlebnisse zu entdecken. Ob mineralischer Assyrtiko, eleganter Xinomavro oder eine spannende Cuvée aus einheimischen Rebsorten – Griechenlands Winzer beweisen, dass ihre Weine längst international mithalten können. Hier einige Empfehlungen für den perfekten Einstieg:

  • Ein reinsortiger Xinomavro: 2018er Argyrakis Ati Rot – Ein kraftvoller Wein mit Aromen von Kirschen, Brombeeren, Rauch und Kakao. Saftig, vielschichtig und mit aristokratischer Eleganz.
  • Griechische Weintradition modern interpretiert: 2019er Tsantalis Agathon VDPays Mount Athos – Eine Barrique-Cuvée aus Limnio und Cabernet Sauvignon mit Noten von dunklen Beeren, Gewürzen und Röstnoten. Kraftvoll und samtig mit langem Nachhall.
  • Eine authentische Cuvée aus einheimischen Sorten: 2015er Tsantali Pantheon Rapsani – Kombiniert Xinomavro, Krasato und Stavroto zu einem eleganten, tiefgründigen Wein mit würziger Frucht und langem Finale.

Griechenland ist längst mehr als nur ein Geheimtipp – es ist eine wahre Entdeckungsreise für Weinliebhaber, die nach etwas Besonderem suchen.

 

Sherry – Likörwein aus Spanien


2015
10.19

In meinem heutigen Artikel möchte ich ein bisschen etwas über Sherry erzählen, denn in meinen Augen wird dieser Likörwen viel zu wenig thematisiert, weshalb einen viele Leute nur verständnislos anschauen, wenn man ihnen Sherry anbieten möchte.


Wie oben schon erwähnt, reden wir bei Sherry von Likörweinen. Allerdings, wie so oft in der Szene, ist Sherry zusätzlich eine Herkunftsbezeichnung. So wie Cognac nur aus der Region Cognac kommen kann, so dürfen sich nur entsprechende, verstärkte Weißweine aus Jerez de la Frontera in Andalusien „Sherry“ nennen. Eigentlich sogar nur wenn Sie aus dem Dreieck von Jerez, El Puerto de Santa Maria und Sanlúcar de Barrameda kommen.

Sherry

Ganz allgemein…

Sherry erfreute sich gerade im 18. und 19.Jahrhundert sehr großer Beliebtheit, denn in dieser Zeit wurde er weltweit von großen englischen Handelshäusern vertrieben und viele Liebhaber ließen sich überzeugen.

Prinzipiell findet man Sherry in unterschiedlichen Ausführungen: Entweder trocken oder süß, und entweder hell oder dunkel. Allerdings kann man als Faustregel eigentlich sagen, dass ein Sherry, je dunkler seine Farbe anmutet, immer süßer wird und in heller Ausführung eher dazu neigt, trocken zu sein. Obowohl Sherry, im Unterschied zu Weißwein, einen hohen Süßegehalt aufweist, ist er als Speisebegleiter sehr vielfältig und passt auch zu vielen unterschiedlichen Ereignissen und Atmosphären.
In der spanischen Herkunft dieser Likörweine wird meistens das typische Sherry-Glas benutzt, das auf dem Bild zu sehen ist und einem kurz geratenen Universal-Weinglas gleicht.
ich würde empfehlen, Sherry grundsätzlich gut gekühlt zu trinken.
Ein Fehler, der immer wieder gemacht wird, ist dass man den Sherry in den Barschrank zu Cognac, Whiskey und CO stellt und dort vergisst. Das macht schlichtweg keinen Sinn, denn grundsätzlich würde ich geöffnete Flaschen im Kühlschrank lassen. Außerdem sind die beiden Sherry-Typen Manzanilla und Fino nicht lange haltbar, etwas länger als Wein, aber eigentlich sollten sie zügig nach dem Öffnen auch verbraucht werden, damit sie nicht an Potential verlieren. Die dunkleren Tropfen können sich auch ein paar Wochen lange halten, wenn sie kühl und dunkel gelagert werden, aber ich würde empfehlen, das nicht zu sehr auszureizen. Sherry wird auf diese Weise bestimmt nicht leckerer.

Produktion der Sherry-Weine

Jeder Sherry, der sich seinen Namen ehrhaft verdient hat, wurde aus der Rebsorte Palomino gewonnen. Der gepresste Traubensaft wird erst standardmäßig vergärt, und danach mit Branntwein aufgespritet. So erhöht sich der Alkoholgehalt auf knapp unter 20 Prozent. Die weitere Lagerung wird „an der Luft“, nämlich im offenen Fass, vollgezogen. Dadurch bildet jeder Sherry in seinem Ursprung einen trockenen Charakter. Die ebenfalls typische Süße kommt durch die Zugabe der Rebsorte Pedro Ximenz oder Moscatel. Die Trauebn dieser Reben werden nicht direkt nach der Lese gekeltert, sondern erst getrocknet. Dadurch konnten Sie ihren konzentrierten Zuckeranteil behalten, der beim späteren hinzugeben nur noch teilweise in Alkohol umgewandelt werden kann. Ein originaler Sherry, darf laut Reglement keine andere, als diese drei Rebsorten beinhalten.

Aromatik

Ein guter Sherry lässt eindeutige Nussaromen, wie Mandel, Hasel- oder Walnuss. Immer wieder entstehen durch die typischen Reifeprozesse und unverfälschte Produktionsvorgänge auch hefige Noten.

Weinbau im Nahen Osten – Israel und Libanon


2014
08.25

In Israel und im Libanon wird schon seit Jahrtausenden Wein angebaut. Zu biblischen Zeiten war das sogar ein bedeutender wirtschaftlicher Zweig der Region. Denn Wein war in der Antike begehrt, und wurde teilweise viele hundert Kilometer weit transportiert.

Allerdings war die ganze Weinproduktion im Nahen Osten schon immer sehr mit den geschichtlichen Entwicklungen in dieser Region verknüpft. So kam sie im 7. Jahrhundert ganz zum Erliegen. Sie musste einer neuen Weltreligion Platz machen. Als jüngste der großen Religionen wurde der Islam Anfang des 7. Jahrhunderts nach Christus gegründet und begann seinen Siegeszug, dem beispielsweise der Weinbau im Nahen Osten zum Opfer fiel. Denn der Konsum von Alkohol ist einem frommen Muslim strickt verboten.

Ein weiteren Meilenstein für den Weinbau in den Gebieten des heutigen Israels und des Libanons legte Papst Urban, als er den ersten Kreuzzug zur Eroberung des Heiligen Landes ausrief. Es folgte eine lange Zeit der Kämpfe zwischen Christen und Muslimen. Die Kreuzritter waren es, die den Weinbau wieder belebten.

Aber vom der Wiederbelebung bis zum Erwachen dauerte es noch etwa weitere 600 Jahre. Erst als die ersten jüdischen Siedler gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit der Zionismusbewegung aufgrund des aufkeimenden Antisemitismus in Europa in das „Heilige Land“ kamen, gewann auch der Weinbau in dieser Region wieder mehr und mehr an Bedeutung.

Sonnenaufgang in einem Weinberg auf den Golanhöhen in Israel

Weinbau in Israel

Allerdings kann man natürlich im Nahen Osten nicht von einer Weinproduktion ausgehen, die vergleichbar mit Frankreich, Italien oder Deutschland ist. In Israel handelt sich insgesamt um bescheidene 5.000 Hektar Land, die mit Reben bestockt sind, wovon auch nur etwa die Hälfte für die Weinproduktion bestimmt ist.

Einen entscheidenden Beitrag zum israelischen Weinbau lieferte Baron Edmond de Rothschild Ende des 19. Jahrhunderts. Er gründete nämlich eine Stiftung, aus der die beiden größten und bedeutendsten Weingüter Israels hervorgegangen sind: Rishonle-Ziyyon und Zichron-Jacob.

Die meist genutzen Reben in Israel sind Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay, Carignan, Grenache und Semillon.

Das größte Weinbaugebiet liegt auf Ausläufern der Golanhöhen in 1000 Metern Höhe.

Besonders für den Weinbau hier ist, dass Israel der weltweit größte Produzent von koscherem Wein ist.

Weinbau im Libanon

Auch im Libanon begann der moderne Weinbau vor etwa 150 Jahren neu aufzukeimen. Allerdings waren in diesem Fall die Jesuiten entscheidend beteiligt, die damals anfingen, die ersten großen Weinekeller zu bauen. Heute sind etwa 3000 Hektar des kleinen Landes am Mittelmeer mit Weinreben bestockt.

Die besten Weine des Libanons kommen aus dem Bekaa-Tal, einer langegezogenen Fläche zwischen zwei Bergkämmen, in des ideals Klima herrscht. Aus Reben wie Cabernet Sauvignon, Syrah und Cinsaut werden hier teilweise internationale geschätzte Spitzenweine kreiert.

Den Namen Chateau Musar werden wohl einige schon gehört haben. Es ist das bekannteste und auch renommierteste Weingut im Libanon und produziert den gleichnamigen, äußerst langlebigen, wuchtigen Rotwein, der unter Kennern zu den besten der Welt zählt. Dieser Wein ist ganz großes Kino. Auch das Weingut Kefraya kann problemlos in der internationalen Weinspitze mithalten.