Archive for the ‘Allgemein’ Category

Federweißer, Most aus Traubensaft – Ein typisches Bauerngetränk


2015
10.08

Federweißer, so nennt man ganz neuen Weißwein. Prinzipiell kann man sagen, dass Federweißer Apfelmost auf Weinbasis ist. Denn grundsätzlich versteht man unter diesem Begriff frisch gepressten Traubenmost von weißen Reben, der erst kürzlich mit dem Gären begonnen hat. Die Rechtslage des Namen Federweißer in Deutschland gibt vor, dass ein Traubenmost, der diese Bezeichnung tragen will, einen Mindestalkoholgehalt von 4% haben muss. Aber allgemein gesagt kann alles vom ganz frisch gepressten Traubensaft, der erst leicht gärt, bis hin zum fast fertig gegorenen Weißwein Federweißer genannt werden.

Der Name leitet sich davon ab, dass die enthaltenen Hefebestandteile als ganz kleine schlieren vorhanden sind, die durch entsprechenden Lichteinfall weißlich trüb wirken. Im Federweißen sind alle Gärprozesse und die Vermehrung der Hefe noch im vollen Gange, die Bildung des Alkohols aus der Glucose und des Geschmacks, der später den fertigen Weißwein ausmachen würde sind demnach noch nicht abgeschlossen. Aus diesem Grund hat Federweißer, genau wie halb vergorener Apfelmost noch eine deutlich süßliche Note, die ganz direkt vom Fruchtzucker herrührt. Als Charakteristika würde ich dem Federweißer, lieblich, süß, fast schon zuckrig, sehr saftig und lebendig, im Sinne von ganz leichtem „Bizzeln“ auf der Zunge, zuordnen.

Federweißer

Federweißer wird gern gesellig zum Vesper getrunken.

Durch alkoholische Gärvorgänge bei denen aus dem Zucker, der im Traubensaft enthalten ist, Alkohol entsteht entweicht als Nebenprodukt auch Kohlenstoffdioxid. Das erklärt unter anderem die „Bizzeligkeit“. Deshalb ist es zu empfehlen, Federweißer unverschlossen zu verkaufen, denn sonst kann man, wie jeder Mosttrinker weiß ein Problem kriegen. Denn geplatzte Flaschen sind nicht nur ärgerlich und verschmutzen gerne die ganze Wand, sondern auch noch gefährlich. Außerdem sollte man prinzipiell darauf achten, den angegorenen Most nicht zu lange liegen zu lassen, da er sonst komplett vergärt. Häufig produzieren Winzer den Federweißer als Nebenprodukt aus den Trauben, die Qualitätsmängel aufweisen, und so nicht zur Weinproduktion verwendet werden können. Wenn sie als Federweißer auf den Markt gebracht werden, entstehen so trotzdem noch Umsätze für die Weinbetriebe.

Die Federweißer-Saison beginnt im Frühherbst. Als erstes werden früh reifende Reben, wie Bacchus oder Ortega des aktuellen Jahrgangs angeboten. Häufig findet man den Traubenmost dann aber auch bis Ende November oder Anfang Dezember, je nach Weinregion. So wie Apfelmost auch, wir Federweißer häufig zu deftigen Speisen, wie Zwiebelkuchen oder Vesperplatte gereicht und ergänzt diese auch wirklich hervorragend. Der in Deutschland als Federweißer bezeichnete Most wird in anderen Regionen auch als Sturm (Österreich) oder Suser (Schweiz) genannt. Sogar innerhalb der Bundesrepublik finden sich unterschiedliche Namen, wie beispielsweise Rauscher aus Rheinhessen.

Sollten Diabetiker Wein komplett meiden?


2014
07.15

Diabetiker haben es nicht leicht. Damit die Blutzuckerwerte im grünen Bereich bleiben, müssen Zuckerkranke bei allem, was sie zu sich nehmen genau aufpassen. Besonders mit Speisen, die viele Kohlenhydrate enthalten, sollte ein Diabetiker eher sparsam haushalten. So gehören Weißmehlprodukte und Süßigkeiten eigentlich zu den Tabus. Aber das aller größte No-Go war lange Zeit der Alkohol, der ebenfalls voller Kohlenhydrate steckt.

Aber seit einiger Zeit werden alkoholische Getränke, wie Wein und Bier von den Ärzten und Experten nicht weiter verteufelt. Auch Zuckerkranke bekommen nun vom Hausarzt nicht mehr totales Alkoholverbot verschrieben. Denn inzwischen ist bekannt, dass alkoholische Getränke den Blutzuckerspiegel senken. Was natürlich noch lange nicht heißt, dass das Gläschen Wein eine heilende Wirkung für Diabetiker darstellt. Im Gegenteil:

Alkohol ist voller Kalorien. Da Diabetiker aber aus gesundheitlichen Gründen noch viel mehr auf ihr Gewicht achten sollten als „gesunde“ Menschen, ist gerade das für sie sehr problematisch. Denn bei Übergewicht kann Bluthochdruck entstehen, der Zuckerkranken dann noch mehr zu schaffen macht.

Alkohol ist immer noch ein Gift. Durch den Konsum von Alkohol gerät die Leber eines Diabetikers in einen Zweifronten-Krieg. Wie wenn die hohen Blutzuckerwerte nicht schon Belastung genug werden, muss sie sich nun auch noch mit der Entgiftung des Körpers beschäftigen. Das kann auf Dauer leichter zu Verfettung, Entzündung und Funktionsversagen führen.

Durch Alkohol entsteht die Gefahr der Unterzuckerung. Denn wie schon gesagt senkt Alkohol den Blutzuckerspiegel. Das ist ja für einen Zuckerkranken erstmal erfreulich. Aber das kann sich sehr schnell zum Bösen wenden. Ab ungefähr 0,45 Promille (ca. ein Viertel Wein) schließt die Leber ihre Glukosespeicher vollkommen, und gibt kein Zucker mehr ins Blut ab. Alle Faktoren, die jetzt zusammen kommen, erhöhen die Gefahr der Unterzuckerung ungemein: Insulin gespritzt, Alkohol getrunken, das Tanzbein wird auf der Party geschwungen, Energie wird verbraucht und so kann es schnell brenzlig werden. Denn aus diesem Kreislauf kommt der Körper nur schwer wieder raus, gerade, da der Alkohol auch noch seine Wirkung zeigt und somit den Verbrauch der Energie erhöht und die Empfindung für den eigenen Körper senkt.

Fazit:

Man muss man wieder sagen, auch wenn es schon sehr ausgedroschen klingt:

Die Dosis macht das Gift!

Maßvoller Alkoholkonsum kann positive Auswirkungen für Diabetiker haben, denn er schützt in gewisser Weise vor Herzinfarkt, der unter Zuckerkranken noch wahrscheinlicher ist, wenn hohe Blutzuckerwerte die Blutgefäße beschädigt haben. Aber wenn ich von „maßvollem Konsum“ spreche, dann handelt es sich dabei um maximal 10 g Alkohol für Frauen und auf keinen Fall mehr als 20 g für Männer. Soll heißen die Dame sollte auf keinen Fall mehr als 0,25 Bier oder 1/8 Wein trinken. Er entsprechend. Allerdings ist unter Experten weiterhin umstritten, ob diese Formel tatsächlich auch so auf Zuckerkranke übertragen werden kann. Positiv ist: Bis jetzt wurde nicht das Gegenteil bewiesen. Allerdings muss man natürlich auch immer neben dem Alkohol all die anderen Stoffe in den diversen Alkoholika betrachten. So führen beispielsweise die Polyphenole aus dem starken Rotwein zu Arterienverkalkung, was gerade einem Diabetiker nicht gerade zur Gesundheit verhilft.

Allerdings muss man in meinen Augen auch einen Teil des Lebens genießen, und nicht nur auf all die Gefahren aufmerksam machen, denn älter werden wir sowieso. Man kann zum Beispiel, um der Unterzuckerung durch Alkoholkonsum entgegenzuwirken, einfach nach der Insulinspritze zum Bierchen abends eine Scheibe Brot essen. Dann dürfte man wenigstens was das angeht auf der sicheren Seite sein.

Bacchus – Der Gott des Weines


2014
06.20

Bacchus ist der Römische Gott des Weines, der Ekstase und der Fruchtbarkeit und er sollte den meisten Weinfreunden auch schon bekannt sein. Wie viele andere Gottheiten auch kommt diese Gestalt ursprünglich aus der griechischen Mythologie. Dionysos, wie Bacchus von den Griechen genannt wird,  ist der Sohn des Zeus ist und der Semele, einer sterblichen Geliebten des Göttervaters. Zeus eigentliche Gattin Hera war eifersüchtig über diese Verbindung, weshalb Zeus seinen Sohn in die Obhut des Götterboten Hermes übergab, der ihn schließlich von Nymphen auf dem Nysa-Berg erziehen ließen. so entstand der Name Dionysos, was auf griechisch „Gott des Berges“ heißt. 

Bacchus Dionysos Gott des Weines

Statue des Bacchus in Florenz

Mit seinen Nymphen und Satyrn zog Bacchus fortan durch die Lande. Er verbreitete die Kunst des Weinanbaus und der Kelterei und den Menschen.  Er wurde so zu einer sehr beliebten Gottheit und ihm zu Ehren wurden die so genannten Bacchanalien abgehalten. Das sind ausschweifende Feste, die im Frühjahr zu Beginn der neuen fruchtbaren Jahresperiode zelebriert wurden.

Bei diesen Festen ging es hoch her. Neben großer Mengen Alkohol, besonders Wein, wurden auch psilocybinhaltige Pilze und Nachtschattengewächse konsumiert. Schließlich wurden diese Feste dann vom Senat in Rom verboten, da es dabei zu einer Geschlechtervermischung kam, die bei anderen Religionsfesten verboten war.

Rubens, Leonardo da Vinci, Michelangelo – Das sind nur ein paar der Namen, die sich Bacchus als Vorbild für Statuen und Gemälde nahmen. So wurde dieser vielfach in der Kunst verewigt. Meist als bärtiger, alter Mann. Allerdings wurde er, komischerweise, mit fortschreitender Zeit immer junger und spätere Darstellungen zeigen einen jungen, lebendigen und hübschen Mann. Jede Gottheit hat in der Kunst bestimmte Symbole zur Erkennung. So trägt Bacchus immer einen Trinkbecher, einen Thyrsos und Efeuranken bei sich. Der Thyrsos ist ein Stab, der von Weinreben umrankt wird.

Meistens hat dieser Gott ein ausschließlich positives Image, das für Genuss, Lebensbejahung und Reichtum steht. Allerdings wissen die wenigsten, dass er genauso auch die negativen Aspekte des Alkoholkonsums verkörpert. Dazu gehört hauptsächlich der irrationale Teil des Rausches, der einen Mann in den Wahnsinn treiben kann.

Bacchus ist heutzutage der Name für viele Weingeschäfte, Restaurants oder Gaststätten. Außerdem wurde auch eine Weinsorte nach ihm benannt. Sie besteht aus Silvaner, Riesling und Müller-Thurgau. Das Ergebnis ist eine frühreifende Rebsorte, die besonders in Großbritannien und Deutschland von Winzern für ihre frühe Reife geschätzt wird. Weine aus dieser Rebsorte sind oft leicht und haben eine geringe Säure.