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Die Klassifizierungen der spanischen Weine


2014
04.24

Anders als beispielsweise in Deutschland oder Italien sind die Klassifizierungen von spanischem Wein in zwei unterschiedliche Bereiche eingeteilt. Einmal gibt es die Klassifizierung der Weine gemäß dem Grad der Anforderungen im Produktionsprozess. Das findet man auch in Deutschland, Österreich oder Italien. Aber zusätzlich gibt es in Spanien noch die rechtlich festgelegte Klassifizierung des Weines nach seinen Reifungseigenschaften.

1. Qualitätsklassifizierungen der Spanischen Weine:

Vinos de Pago (VP)

Die spanischen Lagenweine sind laut Gesetz die höchste Kategorie der Weine. Dieses Prädikat dürfen nur Weine mit anerkanntem Prestige und klimatischen und bodenkundlichen Unterscheidungsmerkmalen einer bestimmten „paraje“ (Lage) oder eines „sitio rural“ (ländlichen Gebiets) führen.

Vinos con Denominación de Origen Calificada (DOCa)

Das bedeutet so viel, wie „Weine mit qualifizierten Ursprungsbezeichnungen“. Nur Weine, die über einen längeren Zeitraum eine bestimmte Qualität vorweisen konnten, dürfen dieses Bezeichnung tragen. So müssen seit der Anerkennung des DO-Status mindestens 10 Jahre verstrichen sein. Außerdem muss die Abfüllung entweder in dem Produktionsgebiet stattfinden oder bestimmten Qualitätsstandards entsprechen.

Vinos con Denominación de Origen (DO)

Die Weine mit Herkunftsbezeichnung müssen aus einem bestimmten Gebiet stammen. Außerdem müssen sie ein gewisses Prestige aufweisen und vorgeschriebene Standards in der Qualität und der Produktion erfüllen. Dabei sind beispielsweise die genehmigten Rebsorten, die maximalen Hektarerträge oder die Restsüße festgelegt. Ein Wein darf erst durch diese Herkunftsbezeichnung geschützt werden, wenn das Gebiet diese seit mindestens fünf Jahren aufweisen kann.

Vinos de Calidad con Indicación Geográfica (VC)

Hierbei handelt es sich um Weine, die in einer bestimmten Region produziert wurden und auch nur von den Reben dieser Region stammen. Sie müssen nicht so hohe Ansprüche, wie die DO-Weine erfüllen, gehören aber trotzdem noch zu den Qualitätsweinen mit geographischen Angaben.

Vinos de la Tierra (VT)

Vergleichbar mit dem deutschen Landwein gehört diese Einteilung nicht mehr zu den prestigeträchtigen Qualitätsweinen. Neben dem geographischen Ursprung gibt es noch Bedingungen was den Mindestalkoholgehalt anbetrifft.

Vinos de Mesa (VM)

Das ist der einfach spanische Wein, auch Tafelwein genannt. Diese Kategorie beinhaltet alle anderen Weine.

Wein Klassifizierungen Spanien2. Klassische Reifestufe der Spanischen Weine:

Vino Joven

Jahrgangswein, nur im Stahltank gegoren, keine Fassreife

Semicrianza, Barrica, Roble

3-6 Monate Fassausbau

Crianza

min. 24 Monate Barrique und/oder Flaschenreife, davon je nach Region min 6-12 Monate Eichenfass

Reserva

insgesamt min 36 Monate Reifung im Fass und in der Flasche, davon min 12 Monate auf Eiche

Gran Reserva

min 60 Monate in Fass und Flasche, davon min 24 Monate im Eichenfass

 

Wichtig ist zu all diesen Klassifizierungen aber noch zu sagen, dass sie nur die Einteilung der Weine in rechtliche Gruppen darstellen. Das kann etwas über die Qualität des Weines aussagen, muss es aber nicht!

 

Tempranillo – Die feurige Rebsorte des spanischen Rotweins


2012
07.10

 

Tempranillo spanische Rebsorte

Tempranillo Trauben

Die Rebsorte Tempranillo ist die bedeutendste Spaniens. Zwar belegt sie mit rund 75.000 Hektar nur den 5. Rang im Hinblick auf die spanische Anbaufläche, jedoch werden aus ihr die hochwertigsten Weine des Landes produziert. Namen wie Pingus, Vega Sicilia, Pesquera und Amaren lassen die Herzen der Weintrinker höher schlagen.

Der Name Tempranillo (kleine Frühe) leitet sich von ihren Eigenschaften ab, die Beeren sind klein und etwas früher reif. Der Name variiert von Anbaugebiet zu Anbaugebiet: Tinto Fino, Tinto de Toro, Cencibel und in Portugal Tinta Roriz sind nur die wichtigsten Bezeichnungen.

In der Rioja werden die Weinberge von Tempranillo dominiert. Rund 50.000 Hektar sind damit bestockt. Die Gesamtrebfläche der Rioja beträgt momentan rund 61.000 Hektar, was uns den Stellenwert der Rebsorte verdeutlicht. Ganz traditionell wird die Rebsorte hier auch oft noch mit anderen Sorten vermählt, wie z.B. Garnacha. Aber generell dominiert die Rebsorte die Cuvées der Weine mit 70 Prozent Anteil und mehr.

Reinsortige Tempranillo Weine aus der Rioja sind häufig von Brombeer-, Erdbeer-, Pflaumen- und Heidelbeeraromen geprägt. Wenn Holz im Spiel war wird dies oft noch durch Gewürznelken, Rauchfleisch, Zimt, Tabak und Kakao ergänzt. Am Gaumen zeichnet die Tempranillo Weine  eine milde Säure und weiche Gerbstoffe aus.