Kommentare deaktiviert für Cremant, das prickelnde Erlebnis

Cremant, das prickelnde Erlebnis

2019
08.09

Cremant gegen Champagner

Cremant gegen ChampagnerDer Champagner gilt als der edelste Tropfen unter den Schaumweinen, was sich natürlich auch im Preis niederschlägt. Daher wird er besonders gerne zu besonderen Anlässen gereicht, wenn es etwas Besonderes sein soll. Doch es muss nicht immer der teuerste Tropfen sein. Genauso gut können Sie es mal mit einem Cremantversuchen. Worin die genauen Unterschiede liegen und was die beiden Schaumweine dann doch gemeinsam haben, erfahren sie im nachstehenden Bericht.

Der Champagner

Hierbei handelt es sich um einen Schaumwein, welcher einzig und alleine in dem Weinbaugebiet Champagne in Frankreich gelesen werden darf. Nur Trauben, die aus dieser Region kommen und zu einem Schaumwein verarbeitet werden erlauben es, dass er sich seinen Namen verdient. Dieser Name ist sogar markenrechtlich geschützt und darf anderweitig nicht verwendet werden. Alle anderen in Deutschland hergestellten Schaumweine fallen unter die Kategorie „Sekt“.

In Spanien wird der Schaumwein als Cava bezeichnet und in Frankreich und Luxemburg als Vin Mousseux oder Cremant-Schaumwein. In Italien ist es der Spumante. Die genaue Definition der Region Champagne wurde 1927 festgelegt und verteilt sich auf einer Fläche von etwa 33.500 Hektar. Um ihn zu keltern, sollten nur drei Trauben verwendet werden. Hierzu gehören Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay. Weniger verbreitet aber dennoch erlaubt sind die Sorten Arbane, Petit Meslier, Pinot Gris und Pinot Blanc.

Der edle Tropfen kann sowohl sortenrein als auch als Mischung gekeltert werden. Insgesamt werden Anbau und Herstellung streng kontrolliert. Dies bezieht sich auch auf die Anbaudichte und die Lese. Auch die Menge des Traubengehalts ist vorgegeben. Die erste Pressung bringt den Cuvée hervor, der die beste Qualität aufweist. Nachfolgende Pressungen werden als Premiére und Deuxième Taille bezeichnet. Zudem werden für eine Flasche Grundweine aus mehreren Jahrgängen miteinander vermischt.

Ältere Champagner

Ältere Jahrgänge werden als Reserveweine bezeichnet. Sie kennzeichnen den charakteristischen Geschmack und sind zu etwa 30 % in einer Flasche enthalten. Der Rest sind aktuelle Lesen. Der Tropfen gärt in der Flasche. Ihm werden Rohr- oder Rübenzucker sowie Hefe zugefügt, um die Gärung zu starten. Verschlossen werden die Flaschen mit einem Kronkorken samt Plastikkapsel, die den Bodensatz abfängt. Diese Gärung findet meist in der Zeit von März bis Mai statt und überdauert einen Zeitraum von etwa drei Wochen. Hierdurch gewinnt er 1,2 Volumenprozent hinzu. Ist die Gärung beendet, kann eine jahrelange Lagerung erfolgen. Seine Aromen erhält er nun durch die abgestorbene Hefe. Weiter bildet sich hierdurch die feine Kohlensäure. Handelt es sich um einen Jahrgangs-Champagner, so muss dieser mindestens drei Jahre reifen.

Ein Jahrgangsloser Schamwein reift mindestens 15 Monate. Bevor er dann verzehrt werden kann, muss die Hefe mittels Rütteltechnik entfernt werden. Dies geschieht über einen Zeitraum von 21 Tagen. Hierbei wird über zwei Wochen der gleiche Winkel beibehalten und die Flasche um jeweils 1/10 gedreht. Nach zwei Wochen erhöht sich die Steigung der Flaschen, bis sie immer mehr auf dem Kopf stehen. Dies alles erfolgt in der Regel durch eine maschinelle Steuerung. Mit der Methode des Eisbades gefriert die Hefe und kann nach dem Öffnen der Flasche als Pfropfen entweichen. Sollte Flüssigkeit entwichen sein, gilt es diese wieder aufzufüllen. Mit der sogenannten Dosage wird der Geschmack charakteristisch verfeinert. Anschließend erhält die Flasche ihren Champagnerkorken.

Cremant

Hierbei handelt es sich um einen europäischen Begriff. Es handelt sich hierbei um einen Schaumwein, der jedoch kein Schampus und kein Sekt ist. Als Cremant wird ein moussierendes Getränk bezeichnet. Die Herkunftsbezeichnung wird streng kontrolliert. Er wird außerhalb der Champagne mit Hilfe der Flaschengärung hergestellt. Als Cremant-Sekt dürfen Schaumweine bezeichnet werden, die aus den Regionen Elsass, Bordeaux, Burgund, Languedoc, Die, Jura, Loire und Savoyen stammen.

Weitere Regeln geben die Herstellung eines Cremants vor. So muss eine Ganztraubenpressung erfolgen, die maximale Ausbeute in Höhe von 100 l Most aus einem Material von 150 kg Trauben gewonnen werden sowie ein maximaler Schwefelgehalt von 1502 mg/l an Schwefeldioxid enthalten sein. Er muss zusätzlich mindestens für neun Monate auf der Hefe verweilen und einer Geschmacksprüfung unterzogen werden. Insgesamt weist das Getränk nur eine geringe Kohlensäuremenge auf.

Sobald der Tropfen die zweite Flaschengärung durchlaufen hat, darf er sich entsprechend Cremant nennen. Besonders in der Herstellung und in Geschmack und Qualität des Endproduktes kommt er einem Schampus sehr nahe. Allerdings kommt er nicht aus der Champagne und darf sich deshalb auch nicht so nennen. Weitere kleinere Unterschiede gehen sehr ins Detail. Ein prägnanter Unterschied ist jedoch die Verwendung der Rebsorten. Er wird in der Regel aus den Sorten Chenin Blanc, Pinot Gris, Pinot Blanc, Riesling oder anderen weißen Sorten hergestellt.

Die Hauptanbaugebiete sind Elsass, Loire und Burgund. Hier herrschen ein anderes Klima und andere Bodenqualitäten, was sich natürlich auch auf den Geschmack niederschlägt.

Ein paar sehr bekannte und gute Crémants, sind z.B. die von Bouvet Ladubay oder den sher bekannten 1531 Crémant von Aimery, den man auch als Preis-/Leistungshit bezeichnen kann.

Gemeinsamkeiten

Sowohl bei einem Schampus als auch bei einem Cremant handelt es sich um Schaumweine. Beide Schaumweine haben ihren Ursprung in Frankreich. Charakteristisch für beide Getränke ist die feine Perlung. Ebenso gilt für beide Schaumweine, dass hier zwingend eine zweite Flaschengärung vorgeschrieben wird. Geschmacklich kommt ein Cremant-Sekt einem preiswerteren Schampus schon sehr nahe. Hier müssen die Kenntnisse schon sehr fundiert sein, um hier konkrete Unterschiede herausschmecken zu können.

Unterschied Schaumwein und Perlwein

Schaumwein oder Spumante

Ein Schaumwein ist ein weinhaltiges, alkoholisches Getränk, was in Flaschen abgefüllt wird und mit Kohlensäure versetzt ist. Hier entsteht ein Überdruck von mindestens 3 bar bei einer Temperatur von 20 Grad. Es gibt drei Herstellungsverfahren, je nach Herkunft des Kohlenstoffdioxids.

Bei einem „Schaumwein mit zugesetzter Kohlensäure“ wird das Kohlenstoffdioxid mittels eines Imprägnierverfahrens unter Druck zugeführt. Bei einem „Aromatischen Schaumwein“ entsteht die Kohlenstoffdioxidbildung bei der ersten Gärung. Im dritten Verfahren kommt das Prickeln durch die zweite Gärung. Hierbei handelt es sich um einen „Qualitätsschaumwein“.

Ein Schaumwein oder Spumante muss auf seinem Etikett die Herkunft erkennen lassen. Der Alkoholgehalt muss weiter bei mindestens 9,5 Volumenprozent liegen und der Gesamt-Schwefeldioxidgehalt muss weniger als 235 mg/l betragen. Zu den Qualitätsschaumweinen gehören unter anderem ein Schampus und ein Cremant sowie der italienische Spumante. Als Spumante kennt man vor allem den Prosecco sowie den Asti-Spumante. In Spanien ist es der Cava und in der Ukraine der Krimsekt.

Perlwein oder Frizzante

Als Perlwein wird ein “halbschäumender“ Wein bezeichnet. Hierbei ist vorgeschrieben, dass der Perlwein einen Alkoholgehalt von mindestens 7 % Vol. Alkohol enthalten muss. Zudem muss die Barzahl bei 20 Grad zwischen 1 und 2,5 bar Kohlensäureüberdruck liegen.

Der Kohlensäuregehalt wird dem Perlwein meist durch ein Imprägnierverfahren zugeführt. Alternativ kann das Prickeln aber auch aus der ersten oder zweiten Gärung resultieren. Das Weinrecht unterscheidet in Deutschland vier verschiedene Perlweine. Hier gibt es zum einen den Perlwein mit zugefügter Kohlenstoffdioxid, den Perlwein, den Perlwein samt geografischer Angabe sowie den Qualitätsperlwein aus bestimmten Anbaugebieten.

Die Klassifizierung erfolgt anhand der Kriterien des Ausgangsproduktes, sprich der Grundlage und der Kohlensäurezufuhr. Basis für einen Perlwein kann sowohl ein Tafelwein als auch ein Qualitätswein oder ein Qualitätswein b.A. sein. Das Kohlenstoffdioxid kann sowohl endogen als auch exogen zugeführt werden. Der Perlwein darf nicht in einer Schaumweinflasche abgefüllt werden, ist aber trotzdem von einem Sekt zu unterscheiden. Er unterliegt aber auch nicht der Sektsteuer.

Ein bekannter Vertreter der Perlweine ist der Prosecco frizzante. In Deutschland wird der Perlwein in der Regel durch die Bezeichnung „Secco“ gekennzeichnet. Geschmacklich ist der Perlwein durch eine leichte Süße gekennzeichnet.

Fazit

Wenn man sich genauer mit diesem Thema beschäftigt, dann werden einem die feinen Unterschiede zwischen den verschiedenen Sorten deutlich. Hier lässt sich auch erkennen, woher die Preisbildung rührt.

Der Champagner bleibt dabei ein exklusives Getränk. Allerdings muss sich der Cremant-Schaumwein nicht weit hinten anstellen. Auch dieser Schaumwein erfüllt höchste Qualitätsmerkmale und ist genauso prickelnd auf der Zunge wie der Champagner. Die feinen regionalen Unterschiede lassen sich meist nur durch einen Kenner herausschmecken.

Daher ist der Cremant eine tolle und vor allem auch preiswerte Alternative eines exklusiven Schaumweins. Der Perlwein oder Prosecco ist für all diejenigen interessant, die einen eher süßlichen Geschmack bevorzugen und es besonders prickelnd mögen. Daneben sind hier die Preise auch deutlich niedriger.

Comments are closed.