Geschmack ist immer subjektiv. Nicht nur deswegen ist es sehr schwer mit Sprache so auszudrücken, wie ein Wein schmeckt, dass andere es verstehen. Um dem ein kleines bisschen Abhilfe zu schaffen gibt es einfach eine Ansammlung an Begriffen, die Weinansprache, die jedem in der Weinwelt geläufig sind. Mit diesem Vokabular kann man den Geschmack, den Geruch oder die Farbe des Weines so beschreiben, dass andere etwas damit anfangen können. Natürlich heißt das nicht, dass ausschließlich mit diesen Wörtern gespielt wird. Eigentlich sind der Fantasie keine Gedanken gesetzt. Im Weinjournalismus findet man die kreativsten Beschreibungen von den wundervollsten floralen Duftnoten, bis hin zu „Achselschweiß“ und „nassem Hundefell“. Allerdings sind Eindrücke dieser Art sehr unterschiedlich besetzt und so schwer zu definieren. Mit der Weinansprache kann man dagegen nahezu objektiv einen Wein erstmal ganz gut beschreiben und sich das auch einfach notieren.
Wichtig ist allerdings, dass man dieses Vokabular nicht, wie in der Schule auswendig lernen und dann sofort anwenden kann. Es ist wichtig, mit der Zeit praktisch zu ergründen, was denn ein leichter oder schwerer Wein ist, wie alles zusammenspielen muss, um als harmonisch definiert werden zu können.
Farbe
Rotweine
+ granatrot, rubin
– braunrot, hellrot, rose
Weißweine
+ bernsteinfarben, goldgelb, gelb, grünlichgelb, hellfarbig
– braun, hochfarbig, wäßrig, farblos
Geruch
+ aromatisch, fruchtig, blumig, duftig, zart
– aufdringlich, duftlos, flüchtig, parfumiert
Säure
+ harmonisch, herb, mild, rassig, stahlig
– grün, sauer, spitz, unreif, weich, ziehend
Süße
+ edle Süße, harmonische Süße, leichte Restsüße, trocken, durchgegoren
– pappig, süß
Körper
+ von edler Fülle, ölig, vollmundig, kräftig, zart, leicht
– plump, dick, dünn
Alkohol
+ schwer, leicht
– arm, brandig, spritig
Reife
+ edelfirn, abgelagert, auf der Höhe, reif, lebendig, frisch, jung
– tot, passe, müde, gealtert, firn, unentwickelt, hefig, gärig, mostig
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